Am 4. März haben die Sportklassen des BORG 2700 den Profi Rennradfahrer Michael Strasser willkommen geheißen. Der Red Bull Athlet berichtete über seine bisher größte sportliche Errungenschaft. Dabei ist er im Jahr 2018 von Alaska bis nach Patagonien auf einem Rad gefahren und hat dadurch eine Distanz von 23.000 Kilometer und 185.000 Höhenmeter in nur 84 Tagen zurückgelegt. In dem Vortrag hat Strasser seinen ganzen Erfolg von Anfang bis Ende erzählt, begonnen mit der Planung, die über ein Jahr gedauert hat, über die Fahrt selber, bis hin zu den Wochen danach. Laut ihm war die genaue Planung die schwierigste Aufgabe, da bei einer solchen körperlichen Belastung alles bis ins letzte Detail geplant sein muss, um den Körper Entspannung zwischen den Touren zu garantieren. Speziell ist Strasser auf den Kauf eines Wohnmobils eingegangen, da er blind einem Verkäufer in Amerika Geld überweisen musste und darauf vertrauen, dass er ein Wohnmobil bekommt. Doch nachdem alle Vorbereitungen abgeschlossen wurden ging es auf den Weg. Er wusste, dass er, um den Weltrekord zu schlagen, 15 Stunden pro Tag am Fahrrad fahren musste. Anfangs fuhr er über eine Schotterpiste, auf der ein reger Lkw Verkehr herrscht. Neben der Gefahr von einem der vielen Steine getroffen zu werden, hatte Strasser das Problem, dass er auf einem Rennrad unterwegs war und dadurch auf Schotter keinen guten Halt und wenig Komfort hat. Die komplette Fahrt musste auf einem Fahrrad durchgeführt werden, damit es als Weltrekord anerkannt wird, daher hat er sich für ein Rennrad entschieden. Als Michael Strasser wieder auf asphaltierten Straßen durch Alaska und Kanada unterwegs war, begegnete er einige Bären, wobei es dabei nie einen Zwischenfall gab, obwohl ihn einige Spezialisten vor den Tieren gewarnt haben. Die Fahrt durch die USA war geprägt von wenigen dafür sehr speziellen Zwischenfällen. Dabei stechen drei besonders hervor. Beginnend mit einer Straße die plötzlich mit einem Graben aufhört und nach ein paar Metern weiter ging, über Stadt Durchfahrten in denen er ein Video von sich zeigte in dem er einen Sprint einlegt bei dem er 60 Km/h erreicht, über eine Unachtsamkeit eines Lkw Fahrers die nahezu mit fatalen Folgen endete. Nach den USA gelang er nach Mexiko, dort erhielt er nach 2 Tagen Fahrt über Umwege 2 persönliche Polizeistreifen, die in Tag und Nacht begleiteten. Damit konnte er sich in Sicherheit wiegen, was in einem Land wie Mexiko sehr viel bedeutet. Folgend auf Mexiko kam er nach Lateinamerika. Die kleinen Länder sind bekannt dafür, dass nicht alles genau genommen wird und so kam es, dass plötzlich eine Grenze statt um 18:00 um 17:30 schloss und Michael Strasser vor geschlossenen Türen stand. Dazu gibt es ein emotionales Video, in dem der Zeitdruck perfekt zum Vorschein kommt. Doch nach weiteren Grenzen und einem Flug über die Darién Gap war er in Südamerika gelandet und setzte seine Reise fort. Dabei war die Vorfreude auf Peru groß, jedoch erwarten ihn ein Sturm mit bis zu 100 km/h Spitze. Eine Fahrt mit Gegenwind ist psychisch die größte Herausforderung beim Rennrad fahren. Doch auch wenn es länger gedauert hat als geplant, schaffte er es nach Chile und weiter bis nach Patagonien seinem Ziel. Er erwähnte bei seinem Vortrag häufig, dass bei einer solchen Reise die körperliche Verfassung nicht das größte Problem darstellt, sofern man ein gewisses Level erreicht hat. Jedoch ist die Psyche extrem belastet, wenn man jeden Tag stundenlang auf ein Fahrrad steigt und für 85 Tage nur so schnell wie möglich gerade aus fährt. Aus vorherigen Projekten hat Michael Strasser gelernt, dass man nach einer solchen Belastung eine lange Ruhephase einlegen muss, um den Körper regenerieren lassen zu können. Anschließend an seinen Vortrag hat er eine Fragerunde veranstaltet bei der Schüler genauer auf einzelne Themen eingehen konnten. Persönlich finde ich die Leistung überwältigend, denn als begeisterter Radfahrer kann ich mir nicht vorstellen für 84 Tage durchgehend am Fahrrad zu sitzen. Es ist immer wieder erstaunlich was der Körper psychisch und physisch erbringen kann.